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Wie Frauen „touchy“ Männer erleben – und warum es mehr Klarheit in der Kommunikation braucht
Spotlights:
🚀 Empfindungen von Nähe und Distanz sind immer subjektiv.
🚀 Der erste Schritt: Klarheit im eigenen Hinterfragen
🚀 Und dann: Starke Kommunikation im Kontext – mit der Power des eigenen Stils!
Es war nur ein kurzer Moment – aber er blieb hängen.
Ein Kollege, ein Workshop, ein paar beiläufige Berührungen: am Arm, an der Schulter, im Vorbeigehen. Nicht grob. Nicht übergriffig. Und trotzdem: unangenehm.
Eine Teilnehmerin erzählt mir davon – nicht empört, eher verunsichert.
„Vielleicht war’s gar nicht böse gemeint“, sagt sie. „Aber mir war einfach zu viel. Zu nahe.“
Und dann sagte sie den Satz, den ich schon von so vielen Frauen gehört habe: „Und ich wusste einfach nicht, wie es gemeint war!“
Da ist es wieder – dieses typische Zögern.
Nicht, weil Frauen nicht wissen, was sie fühlen. Sondern weil sie gelernt haben, ihre Intuition zu relativieren.
„Ich will ja kein Drama machen.“
„Vielleicht bin ich empfindlich.“
„Er meint es bestimmt nur nett.“
Ja, vielleicht. Aber was, wenn es trotzdem nicht passt? Wenn trotzdem das Unbehagen siegt?
Nähe ist nicht neutral
Körperliche Nähe ist kein eindeutig geregelter Raum – sie lebt von gegenseitigem Feingefühl.
Und von individueller Erfahrung. Wie Patrick Swayze in »Dirty Dancing« schon sagte: „Das ist mein Tanzabstand. Und das ist deiner!“
Und genau da wird’s knifflig: Denn Männer und Frauen erleben Räume oft unterschiedlich. Und Berührungen auch.
Eine aktuelle Studie der Universität Linköping zeigt: Berührungen werden in Sekundenbruchteilen bewertet – aber sehr individuell.
Für Männer ist eine beiläufige Geste schnell abgehakt.
Für viele Frauen kann sie lange nachwirken – besonders im beruflichen Kontext.
Das heißt nicht, dass alle Männer übergriffig sind.
Oder alle Frauen super empfindlich.
Doch es bedeutet: Nicht jede gute Absicht wird auch so empfunden!
Wenn wir gelernt haben, nett statt klar zu sein
Viele Frauen sind damit aufgewachsen, freundlich zu bleiben. Höflich zu lächeln. Nichts falsch zu machen. Nicht kompliziert zu wirken.
Sie hören auf ihre Intuition – und hinterfragen sie im selben Moment auch gleich wieder.
Nicht, weil sie naiv sind. Sondern weil sie gut sozialisiert sind.
Und so passiert es immer wieder, dass jemand etwas sagt wie:
„Ich wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen.“
„Ich hab’s runtergeschluckt.“
„Ich wusste nicht, wie ich’s ansprechen soll.“
„Nicht, dass andere über mich denken: Na, die macht sich aber wieder wichtig!“
Klarheit ist nicht unhöflich!
Berührungen sind kein Tabuthema. Sie können Verbindung schaffen, Vertrauen ausdrücken, Nähe ermöglichen.
Aber: Nur, wenn sie freiwillig sind. Und beidseitig »stimmig«.
Dafür braucht es kein Drama, keine öffentliche Konfrontation, keinen Zeigefinger.
Es braucht nur eins: AWARENESS! Ein klares inneres Gefühl – und den Mut, danach zu handeln.
Ein kleiner Schritt zurück. Ein ruhiger Satz. Ein fester Blick.
„Bitte fass mich nicht an.“
„Mir ist das unangenehm.“
„Ich arbeite lieber mit etwas mehr Abstand.“
Das ist keine Anklage.
Es ist Selbstrespekt.
Und mehr noch: Es ist Führung.
Führung zeigt sich auch in Grenzen
Führung ist nicht nur Strategie und Entscheidungskraft.
Führung zeigt sich auch darin, wie klar du deine Grenzen wahrnimmst – und wie du sie vermittelst.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Sondern ruhig und entschieden.
So, dass andere wissen, woran sie bei dir sind.
Du brauchst dich nicht rechtfertigen.
Du darfst sensibel sein.
Du darfst Klartext sprechen, ohne unhöflich zu sein.
Weil Nähe nur dann Vertrauen schafft, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht.
Drei Gedanken zur Inspiration:
🔹 Nur weil etwas „nett gemeint“ ist, muss es sich nicht gut anfühlen.
🔹 Unbehagen ist kein Fehler – es ist ein innerer Kompass.
🔹 Klarheit schützt nicht nur dich, sondern auch die Beziehung.
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